Stolpern

Stolpern

Stolpern ist wie gehen, nur nicht so gleichmäßig, grazil oder elegant.

Und dennoch treibt und bringt es uns immer nur in eine Richtung: Vorwärts.

Wie oft haben wir das Gefühl, beim Straucheln rückwärts zu gehen und dabei zurückgeworfen zu werden.

So sehen wir nun, dass diese Wahrnehmung, ganz einfach eine optische oder gefühlte Täuschung ist.

Die meisten von uns fallen, wenn sie in Bewegung sind, nach vorne und richten sich auch in diese Richtung wieder auf, ehe sie sich schütteln, den Schmutz von den Knien abschlagen und noch einmal den Blick auf das verhängnisvolle Hindernis hinter sich werfen.

Das Gefühl „gefallen“ und damit stehen geblieben zu sein, ist eine Sinnestäuschung wie sie im Buche steht.

Also hadern wir nicht länger nach dem Straucheln, Stolpern, sondern raffen uns auf und schlagen uns auf die Schulter.

Wir sind vor dem Hindernis nicht stehen geblieben, auch wenn diese Alternative für einen Augenblick wirklich verlockend erschien.

Wir haben es gewagt und sind gefallen.

Doch, nachdem wir wieder auf den Beinen sind, sehen wir den Stolperstein ein gutes Stückchen weiter hinter uns liegen.

Die Niederlage, die eigentliche keine war, haken wir ab mit dem zuversichtlichen Gedanken, dass uns dieses Hindernis, trotz der aufgeschlagenen Knie und der Schmerzen ein gutes Stück weiter auf unserem Weg nach vorne gebracht hat.

( Auszug aus „Das Leben leben- in all seinen Farben“, Autor: Nadin Brunkau – erschienen als TB und ebook bei Amazon.de)

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